Autofahrerinnen und Autofahrer können in Herford ihre Parkscheine ab sofort auf allen öffentlichen Parkplätzen auch mit dem Smartphone lösen.
„Das Parken per App ist ein Baustein unserer Digitalisierungsstrategie auf dem Weg zur Smart City“, sagt Joanna Schlaberg, kaufmännische Geschäftsführerin der SVH Stadtverkehr Herford GmbH, die als Betreiber der öffentlichen Stellplätze in Herford agiert. „Mit dem digitalen Parken schaffen wir eine komfortable Alternative zum Bezahlen mit Münzgeld am Parkautomaten. Bei der Auswahl eines geeigneten Handy-Parken-Anbieters haben wir großen Wert daraufgelegt, dass das Parken für den Kunden per App nicht teurer als am Automaten sein soll. Die vor kurzem erfolgte Verlängerung der Höchstparkdauer in der Herforder Innenstadt soll die Möglichkeit einer bequemen Parkzeitverlängerung von unterwegs per Handy ermöglichen.“
Als Kooperationspartner bei der App für das digitale Parken wurde das Unternehmen Parkster ausgewählt. Es vermarktet Lösungen zur Parkraumverwaltung für Städte und Gemeinden, Tourismusverbände, Immobilienbewirtschafter und Parkraumbetreiber sowie Modelle für Unternehmen zur Parkgebührenabrechnung von Außendienst- und mobilen Mitarbeitern. Parkster wurde 2010 in Schweden gegründet und
ist seit 2018 mit einer Tochtergesellschaft auch in Deutschland am Markt aktiv.
So funktioniert das Smartphone-Parken
Die Autofahrerinnen und Autofahrer benötigen für das Lösen eines digitalen Parkscheins die Parkster App auf dem Smartphone. Die App ist für Android-Endgeräte auf Google Play sowie für das iPhone im App Store kostenlos erhältlich.
Für den Parkvorgang gibt der Pkw-Fahrer sein Kennzeichen und die Parkdauer in der App auf seinem Smartphone ein. Klarer Pluspunkt des digitalen Parkscheins gegenüber seinem gedruckten Kollegen: Die Höchstparkdauer kann mit dem Handy verlängert werden. Kein Grund mehr also, ein Knöllchen zu fürchten, wenn er oder sie im Café noch bleiben möchte oder es im Wartezimmer länger dauert. Wer früher zum Fahrzeug zurückkehrt, beendet den digitalen Parkschein vorzeitig und spart so unnötige Parkgebühren.
In Herford gibt es auch die klassische „Brötchentaste“ in der App: Autofahrerinnen und Autofahrer können für schnelle Besorgungen ein Gratisticket für 20 Minuten lösen.
„Wir haben uns auf die Fahnen geschrieben, digitales Parken möglichst einfach, transparent und kundenfreundlich zu machen“, so Patrik Lundberg, Geschäftsführer bei der Parkster Deutschland GmbH. Er betont, dass mit der Parkster App keine höheren Parktarife anfallen. „Wer privat mit der Parkster App parkt, bezahlt dafür das Gleiche wie am Parkautomaten. Darüber hinaus bieten wir dem Autofahrer in der App optionale Zusatzdienste, wie ein gemeinsames Familienkonto, an.“
Die Eingabe sensibler Kontodaten in der App ist nicht erforderlich. Bezahlt wird auf Rechnung oder mit Kreditkarte. Die Kundinnen und Kunden erhalten hierzu von Parkster per Post oder E-Mail eine monatliche Rechnung, die detailliert die Parkvorgänge auflistet.
Die Pkw-Fahrerinnen und -Fahrer können festlegen, ob sie die Rechnung per Mail (kostenfrei, voreingestellt) oder per Post (2,99 € inkl. MwSt. pro Rechnung) erhalten wollen. Um von E-Mail-Rechnung auf Postrechnung umzustellen, loggen sich die Kunden unter https://www.parkster.de/login in ihre Benutzerkonten ein.
„Schwarzparken“ lohnt nicht
Und wie wird der digitale Parkschein kontrolliert? Die kommunale Verkehrsüberwachung kann alle über die Parkster App gelösten Parkscheine in Echtzeit einsehen. Deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehen also bei jedem Fahrzeug sofort, ob ein Ticket gelöst wurde und ob dieses noch gültig ist.
Welche Vorteile hat der digitale Parkschein für Kommunen?
Neben dem zusätzlichen Angebot einer digitalen Bezahloption für die Bürgerinnen und Bürger ist mittelfristig mit einem geringeren Bedarf an Parkautomaten sowie niedrigeren Wartungs- und Betriebskosten für die Parkautomaten zu rechnen. Dies betrifft insbesondere das Bargeldhandling (Automatenleerung und Folgekosten). Ein wichtiger Mehrwert ist auch der deutlich bessere Überblick über die Auslastung und den Status der angebundenen Parkplätze: So stellt die Parkster App den Verantwortlichen auf Knopfdruck detaillierte Angaben zur aktuellen und zur historischen Auslastung der Stellplätze bereit und liefert das Datenfundament für eine langfristige Zukunftsplanung. Dies bietet vor allem Tourismusregionen attraktive Möglichkeiten, den Verkehrsfluss zu steuern und ihre Infrastruktur spürbar zu entlasten.